Deitsch spielen traditionelle Tanzmusik aus Deutschland - zeitlos und zeitgemäß zugleich.
Frisch und unverkrampft enstauben die vier
Vollblut-Musiker:innen Gudrun Walther, Barbara Hintermeier, Jürgen Treyz und Steffen Gabriel die deutsche Folkmusik und
katapultieren sie ins 21. Jahrhundert.
Geografisch liegt Deutschland in der Mitte zwischen Skandinavien und den Alpenländern, zwischen Frankreich, England, Irland und Polen. Das beeinflusst auch den
Sound von Deitsch, der dabei immer eigenständig, unverwechselbar und konsequent akustisch bleibt: Zugunsten von Geigen, Flöte, Dudelsäcken, Akkordeon und
Gitarre verzichtet die Band auf Loops und
andere elektronische Spielereien. Gudrun Walther singt die alten Lieder
liebevoll und ohne Pathos mit klarer, einprägsamer Stimme. Neben dem aktuellen Album "Mittsommer-Sessions" haben Walther und Treyz unter dem Namen "Deitsch" schon drei weitere CDs mit deutschem Material veröffentlicht.
Die CD “Heimat” gewann 2009 den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik.
"... in Zeiten der Globalisierung mag traditionelle Musik ein Anachronismus sein, kann aber auf wohltuende Art dazu beitragen,
kulturelle Identität zu stiften und Vielfalt zu feiern."
(Gudrun Walther von DEITSCH)
© Eva Giovannini
Was ist dein musikalischer Hintergrund?
Gudrun Walther: Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen, mit deutscher, irischer und französischer traditioneller Musik. Mit sechs Jahren habe ich begonnen,
Folkmusik auf der Geige zu spielen. Mit 17 Jahren war ich dann fest entschlossen, eine Karriere als hauptberufliche Folkmusikerin
in Deutschland einzuschlagen. Das hat besser geklappt, als ich mir das zunächst vorgestellt habe: Mit 19 Jahren habe ich beim deutschen Folkförderpreis mit meinem Ensemble
„Passepartout“ den zweiten Platz gewonnen. Inzwischen toure ich mit CARA und Deitsch sowie im Duo mit Jürgen Treyz durch Deutschland, Europa, die USA und Australien.
Mit meinen Kolleginnen und Kollegen habe ich bereits 16 Alben mit eigener Musik veröffentlicht. Worauf ich besonders stolz bin: Einige meiner Songs und Tunes (Redaktion: Tanzmusikmelodien) wurden bereits von
Folkbands in den USA und Europa gecovert und aufgenommen.
Was fasziniert dich an traditioneller Musik?
In Zeiten der Globalisierung mag traditionelle Musik ein Anachronismus sein, kann aber auf wohltuende Art dazu beitragen,
kulturelle Identität zu stiften und Vielfalt zu feiern. Sie ist außerdem ein Fenster in der Zeit, durch welches wir zurückblicken können auf den Lebensalltag unserer
Vorfahren, ihre Sorgen und Nöte. Die unterscheiden sich oft von den unseren gar nicht so sehr.
Wie geht ihr beim Arrangieren vor?
Viele unserer Arrangements ergeben sich einfach aus dem gemeinsamen Musizieren. Wir arbeiten zwar alle auch in Projekten, wo vieles ausnotiert und präzise vorarrangiert wird, in dieser Formation erfreuen wir uns aber einfach daran, alles soweit möglich aus dem Moment zu entwickeln.
Auch unser aktuelles Album haben wir einfach zu viert live im Studio eingespielt, bei den meisten Stücken ohne festgelegte Parts. Einander genau zuzuhören ist bei dieser
Vorgehensweise das wichtigste - empathisch zu spielen und
gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das ist natürlich auch riskant, denn es kann auch einiges schief gehen. Da wir aber schon lange und gerne in Sessions miteinander spielen, war dieses Vorgehen für uns wesentlich naheliegender und
fruchtbarer, als bestimmte Parts auszuarbeiten und die Stücke in eine feste Form zu gießen.
Es geht eine dunkle Wolk' herein ist ein Abschiedslied aus dem 16. Jahrhundert. Die erste Strophe sowie die Melodie geht auf die
Liederhandschrift des bayerischen Benediktinerpaters Johannes Werlin aus dem Kloster Seeon zurück. Die zweite und dritte Strophe sind
neueren Datums, das Zwischenspiel ist von Jürgen Treyz komponiert. Wir haben uns einige rhythmische Freiheiten erlaubt. Dieses Stück ist auf dem Album
"Mittsommer-Sessions" erschienen. Das Album ist erhältlich als CD oder als Download unter www.deitsch.de
> Lieblingslieder-Playlist (Youtube)
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